Gilgian Gelzer

Synopse Gelzer

Seit 30 Jahren begleitet die Fotografie den klassischen Zeichner Gilgian
Gelzer. Aus dem Fundus seiner oftmals durch die Fenster von Zügen
aufgenommenen Fotografien schöpft der 1951 in Basel geborene Künstler
für seine zeichnerischen und malerischen Arbeiten. Diese entstehen
intuitiv, sind unmittelbare Erkenntnis, fussen nicht auf Reflexion. Sie sind
eine Folge von Assoziationen, die sich an das Wesentliche herantasten. Im
besten Kleist’schen Sinne eine bildnerische Analogie zum „Allmählichen
Verfertigen der Gedanken beim Reden“. Am Ende stehen Bilder und
Zeichnungen voller überbordender Intensität. Überlagern, Überdecken,
Verschleiern, gleichzeitig vermeintliche Ordnung und Dichte sind die
Zutaten für Gelzers Arbeiten, die nicht selten in einem implodierenden
Ganzen gipfeln. Dieses Ganze verweigert sich zunächst dem Blick.
Verwirrt, zieht an, stösst ab, fasziniert. Im Kunstraum Kreuzlingen erhält
der inzwischen in Paris lebende Künstler nach grossen Schauen im FRAC
Auvergne und im Musèe de l’Abbaye-Sainte-Croix des Sabbles D’Olonne
seine erste institutionelle Einzelausstellung in der Schweiz. Mit „round the
corner“ vereinnahmt der Künstler in raumgreifenden Wandzeichnungen die
gesamte Ausstellungsarchitektur und sprengt klassische Bildformate.
Fotoarbeiten verdeutlichen die Verbindung zwischen den künstlerischen
Medien.