Kurt Caviezel

Synopse Kurt Caviezel

24. März bis 29. April 2012

man ist immer schon da

Weder gegen noch für, wohl aber mit dem Internet und dessen Bilderflut arbeitet der 1964 in Chur geborene Kurt Caviezel. Zumal was die dispositiven Strukturen anlangt, hat der Künstler noch vor der Flut der Webcams mit seiner Arbeit Red Light (1997/ 1998) mit seiner eigenen Kamera analog fotografiert und den Überwachungsgestus der omnipräsenten Webcams vorweg genommen.

Zu den Eigenheiten seiner mit Webcams produzierten Foto-Reportagen gehört, dass die  in überbordender Zahl weltweit aufzeichnenden Cams per se als Dinge ins Geschehen eingebettet sind, um zugleich Bildmotive in kaum vorstellbaren Zahlendimensionen aufzuzeichnen. „Es ist das autorenlose Arbeiten der Cams, das eine einzigartige Verlässlichkeit und Authentizität gewährt. Das Akklimatisieren mit Kamera und Körper entfällt hier“, so Kurt Caviezel.

Ob er nun vertraute Bild- und Zeiträume in seinen Videosequenzen manipuliert oder in Bilderserien wie den Selfportraits wiederum den Topos der dispositiven Strukturen als Thema hat: Claviezel destilliert das Substrat, die Substanz dessen, was ihm und uns ein Bild bedeutet, ja: ist, in seinen Arbeiten heraus. Um nichts weniger als um Gegenstände, visuelle Phänomene und innere Vorstellungsbilder also geht es.

Die Ausstellung führt durch das ganze Haus, im Tiefparterre sind die Videosequenzen und im Kunstraum Fotografien zu sehen.  Eva Grundl