Ein
Idyll am Bodensee/Untersee
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Der Thurgauer Maler
Adolf Dietrich (1877–1957) hat in seiner Heimat am Untersee, zwischen
See und Wald, Blumen und Rebbergen dem Wesen der Natur nachgespürt,
ausgerüstet mit Papier und Bleistift und später mit einer Kamera.
In seiner Malstube in Berlingen schaffte er auf Grund dieser Vorlagen
in akribisch-feiner Malweise ein reiches Lebenswerk. Sein Wohn-
und Arbeitshaus mit der Malstube und einem Dokumentationsraum
steht interessierten Besuchern offen. |
Der Maler vom Untersee
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Der am 9. November
1877 in Berlingen als jüngstes von sieben Kindern eines Kleinbauern
geborene Adolf Dietrich hat stets nur einen Lehrmeister gekannt,
die Natur. Die Tiere im Wald, der Garten des Nachbars, die Landschaft
des Untersees in den vier Jahreszeiten – das waren seine wichtigsten
Motive. Anfänglich war Dietrich im eigentlichen Sinne des Wortes
Sonntagsmaler. Er arbeitete die ganze Woche hindurch – zuerst
als Maschinenstricker in der lokalen Trikotfabrik Naegeli, dann
als Waldarbeiter und Bahnarbeiter – und da man damals den freien
Samstag noch nicht kannte, blieb eben nur der Sonntag fürs Malen.
Nach ersten Ausstellungen 1913 und 1917 in
Konstanz und München folgten nach dem ersten Weltkrieg weitere
in Mannheim und Berlin und erstmals auch in der Ostschweiz. Ab
1924 kann sich Adolf Dietrich ganz dem Malen widmen. In den Dreissigerjahren
nimmt er teil an grossen, internationalen Ausstellungen der Naiven
Malerei in Paris, London und New York. Am 4. Juni 1957 stirbt
Adolf Dietrich in seinem Haus in Berlingen. Sein Ehrengrab befindet
sich auf dem nahen Friedhof.
Adolf Dietrichs eigenständiges Schaffen wird
sowohl dem Umfeld der Naiven Malerei wie der Neuen Sachlichkeit
zugeordnet. Die Qualität seiner Malerei liegt zum einen in der
ausgeprägten Gabe der Beobachtung und Differenzierung, zum andern
im intuitiven Farbensinn. Dietrich zählt zu den bedeutenden Schweizer
Malern des 20. Jahrhunderts. Als einer der Hauptvertreter der
Naiven Malerei hat er internationalen Rang.
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Selbstbildnis, 1932 |
Mädchen mit Maikäfer,
1923 |
Schiffsuntergang
vor Berlingen, 1935
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Pfeffervogel, 1927 |
Garten mit Geranien
am
Fenster, 1933 |
Abendstimmung am See,
1919 |
© Fotografien: Hans Baumgartner, Schweiz. Stiftung
für die Photographie, Zürich
© Gemälde: Pro Litteris/Thurgauische Kunstgesellschaft
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