31.
März - 29. April 2007
Vernissage:
Freitag 30. März, 19h30
mit Cathérine Hug, Kunsthistorikerin, freie Kuratorin,
Zürich
Gespräch:
Sonntag 15. April um 11 Uhr
mit Franz Müller, Schweizerisches
Institut für Kunstwissenschaften
Die Arbeit von Peter Kamm wächst heraus
aus einem politischen, philosophischen und sozialen Kontext.
Dessen spezifische Komplexität manifestiert sich in der
Vielschichtigkeit der Assoziationen, welche die aus dem
anachronistischen Medium Stein geschaffenen und gewordenen
Skulpturen des Bildhauers zulassen. Hierzu zählen die
Auffassung und das Verständnis der amorphen Gestalten
als Manifestationen von Ideen über die gesellschaftlichen
Schichten, geht es doch hier und also in der bildhauerischen
Arbeit wie dort und damit in den Sphären von Politik und
Gesellschaft um Praktiken, Prozesse, um Verfahren des
Prinzipes Ein-und Ausschluss.
Herausforderungen
sind die Arbeiten von Kamm auch, weil sie durchaus beunruhigende
Imaginationen eines wohlwollenden, eines wohl-gewollten
Ganzen zulassen. Gleichsam dessen Schlagschatten bilden
jene früheren Zeichnungen, die Peter Kamm im Zuge seines
Kontaktes mit "Die Gesänge des Maldoror" angefertigt
hat und nun in der Ausstellung gezeigt werden.
„Seit Beginn meiner künstlerischen Arbeit 1984 ist dies
für mich ein Grundlagentext.
Die Gesänge des Maldoror ist ein äusserst bildmächtiger,
sehr plastischer Text, der am Austausch von Mensch und
Natur zerrt. Er funktioniert als Brenn- und Vergrösserungsglas
und verschiebt damit auch ständig die Proportionen von
Mensch und Tier, Tier-werden! Maldoror steht immer auf
der Schwelle, dem Übergang zwischen Tier und Mensch, zwischen
Innerhalb und Ausserhalb.“
Isidore
Ducasse, Comte de Lautréamont und Maldoror sind drei Namen,
die ein zwingendes Dreieck bilden. Durch die Bereitschaft
von Richard Tisserand, der durch seinen Bezug
zu Paris in den letzten drei Monaten viel Material zu
Isidor Ducasse zusammen getragen hat, also zum dritten
Mitspieler dieser Ausstellung geworden ist, ist der Entscheid
für den Titel Isidore, Peter, Richard,
gefallen.
Im kunstraum kreuzlingen wird nun das an den Tag
gebrachte Material in einer Installationsform präsentiert
werden können.
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